Die Eisen-Sprechstunde

Die folgenden Informationen können und sollen keinen Arztbesuch ersetzen. Sie sind dazu gedacht, Ihnen einen Einstieg in dieses ebenso wichtige wie komplizierte Thema zu ermöglichen. 

Eisenmangel ist ebenso häufig wie vielschichtig. Eisenmangel schleicht sich oft über Jahre langsam in das Leben der Betroffenen und kostet unglaublich viel Lebensqualität.

Und die Beratung zum Thema ist aufwändig, weswegen leider oft in vollen Praxen zu wenig Zeit für die Beratung besteht. Deshalb haben wir uns entschlossen, für Sie hier übersichtlich, verständlich und ausführlich darzustellen, wie Sie Ihre Versorgung mit Eisen richtig einschätzen können. 

 

Bitte beachten Sie, dass die gesetzlichen Krankenversicherungen nur die Kosten für die Abklärung und Behandlung der Blutarmut durch Eisenmangel (die sogenannte Eisenmangelanämie) übernehmen. Daher wird in viele Praxen das Thema Eisen nicht weiter behandelt, wenn es noch keine extrem schlechten Werte sind. 

 

Wenn Ihnen das nicht reicht, können wir gerne in unserer Eisensprechstunde gemeinsam überlegen, wie Sie aus Ihrem Mangel herauskommen und zwar nicht erst, wenn eine Blutarmut auftritt. 

 

Vereinbaren Sie gerne einen Termin in unserer privaten Eisensprechstunde. Wenn Sie bereits Patientin / Patient unserer Praxis sind bei Ihrem nächsten Besuch oder per Telefon oder schreiben Sie uns eine Mail mit dem Betreff "Eisensprechstunde" an Info@Praxis-Drususallee.de.

 

Neupatientinnen / Neupatienten wenden sich bitte ausschließlich per Mail an uns, weil aktuell die Termine für Neupatienten sehr knapp sind.

Eisenmangel: Die übersehene Krankheit

Eine gute Eisenversorgung ist wichtige Voraussetzung für eine optimale körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.

Eisenmangel ist laut WHO die häufigste Mikronährstoffman­gelerkrankung. Eisen ist das häufigste Spurenelement im Körper und spielt bei insgesamt etwa 180 Körperfunktionen eine Rolle. Haupt­aufgabe des Eisens ist der lebensnotwendige Sauer­stofftransport im Blut und die Bildung roter Blutkörperchen. Daneben ist Eisen unter anderem notwendig für die:

  • Bildung von Nervenbotenstoffen und Hormonen
  • Energiegewinnung 
  • Bildung von Haarwurzeln, Nagelsubstanz, Haut und Kol­lagen
  • Myoglobinbildung (Sauerstofftransport in der Muskulatur)
  • Immunfunktion (Immunkompetenz und Immunstabilität)

Leide ich unter Eisenmangel?

Wie zeigt sich Eisenmangel?

Ein beginnender Eisenmangel äußert sich zunächst in ei­ner Abnahme des Speichereisens (Phase 1), erkennbar an einem sinkenden Ferritinwert. Dann kommt es zu ei­ner Abnahme des Funktionseisens (Phase 2), das jedoch nicht messbar ist. Der Hämoglobinwert ist noch in der Norm. Jetzt können die ersten Eisenmangelsymptome auftreten. Zuletzt kommt es auch zu einer Abnahme des Häm­eisens (Phase 3). Der Hämoglobinwert sinkt, es kommt zur Eisenmangelanämie (Blutarmut).

Das Eisenmangelsyndrom (Sideropenie) ist ein frühes Stadi­um des Eisenmangels mit folgenden Symptomen:

Neupatientinnen / Neupatienten wenden sich bitte ausschließlich per Mail an uns, weil aktuell die Termine für Neupatienten sehr knapp sind.

 

 

  • Erschöpfungszustände, Müdigkeit, Abnahme der Leistungs­fähigkeit
  • Konzentrationsstörungen, Lernschwäche
  • depressive Verstimmungen
  • Schlafstörungen
  • Schwindel, Kopfschmerz, Nackenverspannung
  • Haarausfall, Nagelbrüchigkeit, dunkle Ringe unter den Augen
  • Restless legs

auch dann, wenn noch keine verminderte Bildung der roten Blutkörperchen (Blutarmut = Eisenmangelanämie) vorliegt.

Bei der Eisenmangelanämie können zusätzlich Blässe, Atemnot und schneller Herzschlag auftreten.

Warum es überwiegend Frauen trifft

Besonders häufig vom Eisenmangel betroffen sind

  • Frauen durch menstruationsbedingten Blutverlust
  • Sportlerinnen & Sportler (höherer Bedarf durch Sport)
  • Kinder (Mehrbedarf, Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit­syndrom haben häufiger einen Eisenmangel)
  • Senioren (Mangelernährung)
  • Vegetarier, Veganer (mangelhafte Eisenzufuhr)
  • Magen-Darm-Erkrankte (entzündlich, medikamentös)

Eisenmangel – wirklich und woher?

Wenn die Symptome für einen Eisenmangel sprechen, ist es sehr sinnvoll, genauer hinzusehen. Die Bestimmung der Blutwerte und die gemeinsame Analyse der Lebensumstände sind wichtig. Ist die körperliche und seelische Verfassung durch einen Eisenmangel (mit-) verursacht? – Geht zum Beispiel durch eine starke Periodenblutung mehr Eisen verloren, als aufgenommen werden kann?

 

Besteht eine Erkrankung, die die Aufnahme von Eisen behindert? Ist hier die nötige Diagnostik (gynäkologisch, Magenspiegelung, Darmspiegelung, ...) bereits erfolgt?

Oder ist schlicht zu wenig Eisen in der Nahrung, zum Beispiel bei einer vegetarischen Ernährung. 

 

Je nach Ursache müssen dann auch Spezialisten aus anderen Fachbereichen wie zum Beispiel Gynäkologen in Ihre Behandlung einbezogen werden.

Wenn die Ursache erkannt und behoben ist, geht es darum, das verlorene Eisen wieder aufzufüllen:

 

Wie stark ist der Mangel und wie können wir gemeinsam den Eisenwert in einen guten Bereich bringen?

Eisenmangel – Pech und Privatsache?

Bitte beachten Sie, dass Eisenmangel in verschieden starker Ausprägung vorkommt. 

Erfreulicherweise ist die Ausbildung einer eisenmangelbedingten Blutarmut selten! 

Die Gesetzlichen Krankenversicherungen erklären sich erst bei einer nachgewiesenen Blutarmut durch Eisenmangel für zuständig. Die Erstattungs­fähigkeit oraler Eisenpräparate ist in der „Arznei­mittel-Richtlinie“ geregelt. Entsprechend sind Eisenpräparate erst zur Behandlung einer gesicherten Eisen­mangel­anämie zulasten der gesetzlichen Kranken­versicherung verordnungsfähig. Dies wirft immer wieder Fragen auf. Gerne überweisen wir Sie zu einem Gynäkologen oder Hämatologen (Arzt für Blut-(krebs-) Erkrankungen), wo Ihnen dies bestätigt werden wird. Leider teilen Mitarbeiter der  gesetzlichen Versicherungen bisweilen mündlich etwas anderes mit. Bitte bestehen Sie auf einer schriftlichen Bestätigung, dass bei Ihnen auch ohne Eisenmangelanämie die Kosten übernommen werden. Bisher ist noch nie etwas Schriftliches gekommen. 

 

Daher ist die Behandlung eines Eisenmangels – sowohl was die Medikamentenkosten, als auch die ärztliche Therapie - bei den meisten Betroffenen eine sogenannte Individuelle Gesundheitsleistung, also eine Selbstzah­lerleistung.

 

Auch die routinemäßige Bestimmung der Laborwerte für Eisenspeicher und Blutbild sind leider keine Kassenleistung. Erst bei entsprechenden Krankheitszeichen übernimmt die Gesetzliche Krankenversicherung die Kosten. 

 

Wenn ein Eisenmangel vorliegt, aber noch keine Blutarmut, erklären sich die Kassen nicht für zuständig. 

 

Vielen Betroffenen reicht es nicht, gerade so an der Blutarmut vorbeizurutschen, weil der Eisenmangel -wie beschrieben- den Alltag und die Lebensqualität oft erheblich einschränkt. 

Dann bieten wir Ihnen in unserer Privatsprechstunde gerne weitergehende Möglichkeiten an. 

Ernährung

Nur sehr selten gelingt es, alleine mit der Ernährung den Eisenmangel zu beheben. Natürlich macht es trotzdem Sinn, alle Möglichkeiten zu nutzen, um einen Eisenmangel zu beheben. 

Daher haben wir an dieser Stelle unsere Patienteninformation zur Ernährung bei Eisenmangel für Sie online gestellt. So können Sie schon einmal in Ruhe schauen, was Sie vielleicht im Bereich der Ernährung noch verbessern können.

Patienteninformation Eisenmangel
Patienteninformation zum Thema Eisenmangel und Ernährung aus der Praxis Drususallee Dr. Pukies
Patienteninfo Eisenmangel.pdf
PDF-Dokument [259.5 KB]

Eisentabletten

Die Behandlung eines Eisenmangels mit Tabletten kommt dann in Betracht, wenn die Eisenzufuhr über die Ernährung nicht ausreicht. Erfahrungsgemäß werden Eisentabletten von vielen Patientinnen und Patienten schlecht vertragen. Außerdem gilt es, viele Dinge zu beachten. Deshalb haben wir auch dazu eine Patienteninformation erstellt, die wir Ihnen auch gerne zur Verfügung stellen.

Patienteninformation zum Thema Eisenmangel und Eisentabletten
Patienteninformation zum Thema Eisenmangel und Eisentabletten aus der Praxis Drususallee Dr. Pukies
Patienteninfo Eisentherapie oral.pdf
PDF-Dokument [131.5 KB]

Eiseninfusion

Bei Eisenmangel kann eine Infusionstherapie mit Eisen sinn­voll sein, da die Behandlung mit Tabletten häufig wenig ef­fektiv ist. Die Eisenaufnahmefähigkeit über den Magen-Darm-Trakt ist begrenzt (etwa 5-10% des oral eingenomme­nen Eisens). Zudem kommt es durch die Einnahme von Eisenpräparaten häufig zu Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich (Übelkeit, Verstopfung, Durchfälle), die eine konsequente langfristige Einnahme der Präparate über Monate für die Betroffenen unmöglich machen.

 

Wann eine Eisentherapie NICHT angezeigt ist

Eine Eisentherapie sollte nur nach ärztlicher Abklärung erfol­gen. Menschen mit niedrigen Laborwerten ohne Symptome brauchen keine Therapie. Für die Beurteilung, ob eine Eiseninfusionstherapie sinnvoll sein kann, spielen neben den Symptomen und dem individu­ellen Leidensdruck auch Laboranalysen (Blutbild, Ferritin und ggf. weitere) eine wichtige Rolle. 

 

Wie läuft eine Infusionstherapie ab?

Nach Indikationsstellung und Differentialdiagnostik wird die individuell erforderliche Eisenmenge abgeschätzt und be­sprochen. Der Zeitbedarf pro Infusion beträgt etwa 30 – 45 min. Eine erste ärztliche Kontrolle erfolgt ca. 6 Wochen nach der letzten Infusion. Eine zweite ärztliche Kontrolle mit Planung der Erhaltungstherapie ist nach 3 Monaten vorgesehen. Hierbei werden auch verschiedene Möglichkeiten zur Vorbeugung des Eisenmangels besprochen.

 

Wie sieht es mit den Kosten für die Infusionstherapie aus?

Auch wenn bereits eine Eisenmangelanämie vorliegt, werden die Kosten von den gesetzlichen Versicherungen nur dann üebrnommen, wenn eine Behandlung mit Ernährung und Eisentabletten keinen Erfolg hatte, bzw. die Eisentabletten nicht vertragen werden. 

 

Daher ist eine Infusionstherapie meist eine Privatleistung und wird nach der Gebührenordnung für Ärzte (GoÄ) abgerechnet. Der Aufwand hängt vom Ausmaß Ihres Eisenmangels ab, sowie davon, wie viel Eisen Sie weiter verlieren und ob Sie es mit Ernährung schaffen, einen mittels Infusion angehobenenen Eisenspiegel zu halten. 

Informationen zu den zu erwartenden Kosten erhalten Sie im Gespräch mit den Ärzten. 

 

 

Mit freundlichen Grüßen 

Ihr Team der Praxis Drususallee

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